Route: Vidine-Sofia-Istanbul

23.08.2002 Calafat (Romania)-Vidine-Sofia

Wieder sahen wir ausser einem Minicoinvoi bestehend aus drei planenbedachten Pferdekarren keine wilden Zigeunerbanden mit denen wir uns herumpruegeln mussten.
Die Karren sahen aus wie die die man aus den alten amerikanischen Western kennt. Nur eingeschrumpft. Ich dachte nicht das ich ein solches Bild zu sehen bekommen wuerde. Leider war die Batterie meiner Kamera im falschen Moment leer und Mareike schaffte es bei einem Stop nicht ein Bild mit ihrer Kamera zu schiessen. Es gab spaeter zu unserem Unmut keine Gelegenheit mehr ein Bild zu schiessen.
Mit der grossen Donaufaehre ging es fuer 6 Euro pro Person nach Bulgarien. Die erwartete Abzocke blieb aus. Die Fahre faehrt alle halbe Stunde.
In Vidine auf bulgarischer Seite organisierte uns ein Mann der Mareike fragend vor dem Bahnhofschalter stehen sah die Fahrt mit dem Bus nach Sofia. Wir konnten es kaum glauben. an einem Tag nach Sofia, sofort einen Bus bekommen, die Raeder nach der holperigen Fahrt in Ordnung und dann auch noch ein Zimmer. Das war unser Glueckstag. Morgen schauen wie es weiter geht nach Istanbul.

24.08.02 Sofia

Heute hatten wir weniger Glueck. Keine Moeglichkeit mit dem Zug das Rad und uns nach Istanbul zu befoerdern. Unfreundliche Bahnhofsangestellte, von denen kaum jemand etwas ausser bulgarisch sprechen konnte und am liebsten ueberhaubt nicht von uns beim faulenzen gestoert werden wollte.
Mit dem Bus wuerde es klappen die Raeder mitzubekommen, aber die Fahrt ueber Nacht ist ganz schoen anstrengend und wir werden sicher noch genug Bus fahren, dachten wir uns. also noch ein letzter desperater Versuch direkt mit dem Schaffner des Istanbul Zuges zu sprechen.
Das liess unsere Hoffnung steigen. Die Schaffner deuteten an das es moeglich sei die Raeder irgendwie im Schlafwagen zu transportieren. In der Hoffnung morgen eine ebenso nette Crew zu erwischen entschieden wir uns morgen den Zug zu nehmen.
Nach einem leckeren, aber fettigen Essen ging es ins Kino. Das neben Brettharten Sitzen so stockfinster war das wir kaum zu einem Platz fanden. Dafuer wurde dann aber nach dem Film sofort das Licht grell eingeschaltet und der Abspann ausgeschaltet bevor ich sehen konnte wer, das Drehbuch zu k-Pax geschrieben hatte.

25.08.2002 Sofia - Istanbul

Noch ein Nachtrag zum vorangegangenen Tag: Folgende Szene: Wir sitzen in einem Cafe direkt vor dem Theater und warten auf einen Eisbecher, der der beste unseres bisherigen Lebens sein sollte. Ich blaettere in unserem Reisefuehrer und moechte Amiram ein paar Sehenswuerdigkeiten schmackhaft machen. Sein Kommtar dazu: Ich brauch’ jetzt erst mal jemanden, der mir sagt, wo es hier ein Internetcafe gibt. Kultur?!?
Wir schafften es trotz langer Verhandlungen nicht mit dem Zug nach Istanbul zu fahren und landeten in einem Ueberlandbus, in dem die Stuarts rauchten und der Rest der Insassen ebenso. Nach 1001 Pausen und ebenso vielen Litern geschmuggelten Schnaps wurden wir um kurz nach 3.00 Uhr nachts am Busbahnhof in Istanbul aus dem Bus geschmissen.
Wir radelten in Richtung Aya Sofia, machten am Strassenrand eine Melonenpause und standen dann schon beinahe vor unserer Herberge.