Route: Placevy Strvtok (Czech-Rep.)-Bratislava-Budapest (Hungary)

12.08.02 Placevy Strvtok-Bratislava (PRESSBURG) 32,13km 3,49 h Fahrtzeit

Pressburg, das hoert sich immer an wie PRESSKOPP. So nennt man in Hessen eine ekelige Dosenwurst. Nichts fuer Vegetarier. Bratislava hingegen ist vegetariertauglich und auch huebsch anzusehen.
Das einchecken ins Hostel gestaltete sich ein wenig zeitaufweniger als gedacht, obwohl wir schon im ersten einen Platz finden sollten.
Die Rezeptionsdame hatte Ihr Geld in 500 verschiedenen Umschlaegen und diese in 600 verschiedenen Buechern in die sie 700 Angaben zu Person, Herkunft, Ort der Einreise, Verkehrsmittel, warum kein Stempel im Pass usw. usw schreibt. Hey, wir kommen aus der EU. Na das hat die Dame dann auch nicht verstanden, denn Sie sprach slowakisch, ausschliesslich slowakisch.
Nach ca. 1,5h hatten wir dann unser Zimmer in einem zur Jugendherberge umfunktionierten Studentenwohnheim. So etwas gibt es in vielen osteuropaeischen Laendern. Pressburg, ok ok Mareike ich sage es nicht mehr, Bratislava ist eine nette Stadt, wenn es nicht regnet mit ca. 450.000 Einwohnern.

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13.08.02-14.08.02 Bratislava

Ha, erst mal eine Kukrana (ein Cafe mit Eis und Kuchenangebot) aufsuchen und dort ein Eis speisen. Danach wollten wir eine kleine Stadtbesichtigung machen. Amiram war die Angelegenheit nicht so ganz koscher, denn es regnete immer noch in Stroemen und wir hatten keine Regenhose an. Waehrend er dies also alle 5 min bedauerte, wuchs meine Widerspenstigkeit um ein Vielfaches und ich trotzte dem Regen, der unaufhoerlich auf uns niederprasselte. Auf der Festung von Bratislava, die nicht zu den schoensten gehoert, die wir in unserem Leben gesehen hatten, konnten wir den Hochwasserstand der Donau (Dunaj) bestaunen.

Es war noch viel komplizierter als angenommen, wieder aus Bratislava zu verschwinden.
Im Bahnhof sprachen zwar einige Angestellte ein paar Woerter deutsch, jedoch hatten alle unterschiedliche Inforamtionen fuer uns. So wusste die Dame an der Information ganz anderes, als der Herr an der Gepaeckaufgabestelle, der wiederum andere Infos fuer uns hatte als die Damen an den Fahrkartenschaltern. Schlussendlich, nach 4 Tickets, die wir gekauft und wieder zurueckgegeben hatten, gaben wir uns geschlagen und zogen uns in unsere Herberge zurueck. Wie nicht anders zu erwarten, war es auch nicht so einfach, hier wieder einen Unterschlupf gewaehrt zu bekommen. Das beste an diesem Tag war eindeutig der mehrfache Besuch des "Winky Palatcinky" wo wir uns an Palatschinken mit Kaese und welchen mit Schoko und Banane labten.
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Um sechs Uhr morgens quaelten wir uns aus den Federn und begaben uns abermals in Richtung Bahnhof.
Dieses Mal wussten wir genau, was wir wollten und es klappte auch ganz gut. Im Zug lernten wir ein paar Englaender kennen, die im selben Abteil mit uns nach Budapest reisten.
An der Grenze wurde es abenteuerlich: wir wollten den ungarischen Schaffner fragen, ob es moeglich sei, die Raeder doch im Zug zu lassen und neu zu bezahlen. Amiram machte sich auf die Suche nach den Fahhraedern, die ich schon am Bahnsteig auf der anderen Seite stehen sah. Der Zug machte 15 min Pause und wir schafften es noch, die guten Stuecke wieder in den Zug zu hiefen.
Amiram stand die gesamte Fahrt auf dem Gang bei den Raedern und wollten nicht von ihrer Seite weichen. Er wartete auf den Schaffner, der ihm ein "kleines Business" anbot. Fuer 6ooo Forinten (25 Euro), die sich der nette Herr in die Hosentasche steckte, durften wir die Fahrraeder transportieren.
Wir fanden nach langem Suchen eine tolle Herberge und erkundeten mit den Raedern die wunderschoene Stadt, genehmigten uns in einem subber Cafe Eis und Kuchen und fanden am Abend noch einen Bioladen, in dem man auch einen kleinen Snack zum Abendessen bekam. Hier war die Welt noch in Ordnung.

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